„Wie ich weiß, besteht heute die größte Hoffnung für jede Spezies auf Erden darin, dass irgendeine Gruppe von Menschen sie liebt.“ (Alexandra Morton)
Im folgenden will ich versuchen die Artenvielfalt in unserem Stadtwald nach heutigem Stand zu beschreiben.
Der Stadtwald umfasst folgende Hauptbaumarten: Buche (68%), Fichte (15%), Hartlaubhölzer z.B. Esche (8%), Kiefer 4%), Lärche (2%) Eiche (2%) sowie Weichlaubhölzer (1%).
Da die Fichte in großen Teilen bereits abgestorben ist, wird sich deren Anteil in der zukünftigen Waldinventur entsprechend verringern.
Hervorheben möchte ich den recht guten Bestand an Elsbeere. Anders als es der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um einen Busch, sondern um einen Baum der, vergleichbar mit der Eiche, ein sehr wertvolles Holz liefert.
Daneben ist der Ahorn immer wieder präsent. Teilweise stehen im Stadtwald sehr alte Ahornbäume. Eindrucksvolle Stämme die ihresgleichen suchen.
Nicht zuletzt möchte ich die urzeitlichen, immergrünen Relikte erwähnen, die dem Iberg den Namen gaben (Siehe Geschichte) die Eibe. Speziell im Bereich Postreiterweg, unter der Maienwand und der Elisabethhöhe, befinden sich Bestände der Eibe die zu den größten deutschlandweit gehören.
Wer den Blick von den Bäumen, hinunter auf den Boden richtet, findet eine Vielzahl von Pflanzen und Pilzen die großflächig den Boden bedecken. Darunter so seltene Arten wie den Frauenschuh. Eine Orchidee die leider sehr selten ist und deren Schutz umso wichtier ist. Aber auch die Frühblüher die jeder schon gesehen hat bedecken teils großflächig die Bereiche rechts und links vom Wegesrand: Buschwindröschen, Märzenbecher oder der sehr leckere Bärlauch, um nur einige zu nennen.
Bei den Säugetieren gibt es eine reichhaltige Artenvielfalt. Reh oder Wildschwein sind die bekanntesten Vertreter. Aber auch ein guter Bestand an Muffelwild ist im Stadtwald anzutreffen. Ab und zu verirren sich auch Hirsche in den Stadtwald, aber das ist eher selten. Fuchs, Marder, Waschbär, Mäuse sind flächendeckend zu finden. Aber auch die seltene Wildkatze und ab und an der Luchs finden sich bevorzugt in den felsigen Hängen ein.
Der Wolf soll wohl gesehen worden sein, Beweise dafür gibt es allerdings nicht.
Die Vogelwelt ist reichhaltig. Neben den vielfältigen Singvögeln wie Amsel, diversen Meisenarten, Kleiber oder Eichelhäher gibt es durchaus einige seltene Arten. Nennen will ich an dieser Stelle zum Beispiel den Uhu, Waldkauz, Schwarzstorch, Kolkraben oder seltene Spechtarten wie den Mittelspecht. Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig und mir werden die Eichsfelder Ornithologen sicher noch einige Arten nennen können die ich übersehen habe. (Diese Seite ist schließlich noch im Aufbau)
Bei den Insekten sticht eine Entdeckung hervor die mir genannt wurde: der Eremitkäfer. Es handelt sich dabei um eine streng geschützte Art von Käfern die in Mulmhöhlen von alten Bäumen leben und auf einen guten Bestand an Totholz angewiesen sind. Für einen guten Bestand an Totholz hat das Forstamt Heiligenstadt in der Vergangenheit gesorgt.
Bei den Reptilien und Amphibien kennt jeder die Krötenzäune entlang des Holzwegs. Diese Zäune schützen in erster Linie die wandernden Erdkröten auf ihrem Weg zum Laichgewässer. Daneben gibt es im Stadtwald den Feuersalamander, den man meist nach einem ausgiebigen Regen beobachten kann oder die Molcharten die, außer in der Fortpflanzungszeit teils weit ab der Gewässer zu finden sind. Bergeidechsen und Blindschleichen ergänzen hier den knappen Überblick.
Insgesamt zeigt sich, das der Stadtwald in seiner jetzigen Form über ein reichhaltiges Bündel von Arten verfügt, welches wir schützen und weiter vermehren sollten. Hingegen ist ein „Urwald“ vergleichbar arm an Arten auch wenn wir etwas anderes empfinden. Allein die Vielzahl der Baumarten wird entscheidend zurückgehen. Denn die Buche wird überwiegen und ihr dichtes Blätterdach verhindert jegliches Wachstum der meisten Pflanzen am Boden. (dazu später mehr)