Erste Fläche auf dem Dün mit Laubmischwald bepflanzt
Die Schadflächen auf dem Dün sind auch von der Stadt her gut sichtbar. Dürre und Käfer haben den dortigen Fichten schwer zugesetzt. Die braunen Bereiche werden Zusehens größer, ebenso wie die kahlen Bereiche wo die toten Fichten geerntet wurden.
Diese Flächen wieder aufzuforsten, dieses Ziel hat sich der Förderverein artenreicher Stadtwald e.V. gesetzt. Mit freiwilligen Helfern aus der Bevölkerung werden Laubbäume gepflanzt, die der zukünftigen Klimaentwicklung besser standhalten sollen als die Fichte.
Um das zu erreichen haben sich fast 20 Bürger*Innen nach einem entsprechenden Aufruf des Vereins getroffen um eine erste Fläche aufzuforsten. Das Pflanzenmaterial hat der Forstwirt Peter Haseloff im Stadtwald gesammelt und so mussten keine Pflanzen hinzugekauft werden. Die Zäunung der Fläche haben er und seine Kollegen ebenfalls erledigt damit das Wild die jungen Bäume nicht verbeißt. An dieser Stelle unseren herzlichen Dank an die Stadt, die die Forstarbeiter für die Aufbereitung der Flächen sowie das Sammeln der Setzlinge freigestellt hat.
Nach der obligatorischen Belehrung wegen der Pandemie ging es gemeinsam auf die Fläche. Der angehende Förster Robert Dinkelbach sowie Forstwirt Peter Haselhoff erklärten den Umgang mit dem Wiedehopf, einer Pflanzhacke. Die Bündel mit den jungen Bäumen lagen bereit und wurden an die Teilnehmer ausgegeben. Die Pflanzreihen waren zuvor markiert worden und so konnten die Pflanzen schnell in die Erde gesetzt werden.
In kurzer Zeit war die Aufgabe erledigt und eine zweite Fläche nebenan wurde in Angriff genommen und abgeschlossen. So blieb genügend Zeit für Diskussionen und Erfahrungsaustausch. Wie geht es mit dem Wald weiter, wie sähe der Stadtwald ohne Bewirtschaftung aus, wie ist die Geschichte unseres Waldes und was hat unser Waldbild geprägt? Gut, wenn Fachleute vor Ort sind und so hatten Peter Haseloff und Robert Dinkelbach genug zu tun alles umfassend zu erklären.
Einigkeit bestand unter den Teilnehmern, dass 3 Waldarbeiter für 2000 Hektar Wald zu wenig sind. Auch wenn Fremdfirmen viele Arbeiten übernehmen können, so werden sie sich doch niemals mit unserem Wald identifizieren. Diese Firmen müssen ihre Arbeit so schnell wie möglich erledigen um Geld zu verdienen. Und so entstehen Schäden die jeden Waldbesucher zu Recht stören. Daraus ist auch die zwiespältige Diskussion um unseren Wald entstanden. Diese Schäden zu minimieren und Forstwirtschaft als nicht störend durchzuführen muss als eines der ersten Ziele für die Zukunft gesehen werden. Eigene Forstwirte kosten sicher mehr als Fremdfirmen, aber sie sehen den Wald als ihren Wald und die dort stehenden Bäume als ihre Bäume und werden sie pfleglich behandeln.
Der Vorsitzende des Forst- und Jagdausschusses, Claudius Hille der ebenfalls aktiv an der Pflanzung teilgenommen hat, wies die Teilnehmer noch einmal auf die bevorstehende Bürgeranhörung zur zukünftigen Waldbewirtschaftung hin. Die Positionen der einzelnen Fraktionen sind auf der Startseite der Stadt im Internet abrufbar und es wäre gut, wenn möglichst viele ihre Vorstellungen und Meinungen per Mail an die Stadt schicken damit sie in der Diskussion beraten werden können.
Der Vorsitzende des Vereins artenreicher Stadtwald Heiligenstadt bedankte sich bei allen Teilnehmern der Pflanzung für ihre Arbeit und wies auf die Möglichkeiten der Mitgestaltung innerhalb des Vereins hin sowie auf kommende Pflanzungen die schon in Vorbereitung sind. Voraussichtlich kommenden Samstag ist es wieder so weit und Interessenten können sich unter info@stadtwald-heiligenstadt.de gerne anmelden. Natürlich werden diejenigen, die schon am Samstag teilnehmen wollten aber nicht mehr Berücksichtigung finden konnten, zuerst benachrichtigt. Allerdings schätzt Peter Haseloff, dass in den kommenden Jahren noch etliche Hektar Fläche hinzukommen um die sich ebenfalls gekümmert werden muss. Viel Arbeit die dringend Helfer braucht.