Ein Freiburger Forscherteam hat einen biologisch abbaubaren Kunststoff entwickelt, der 3D-Druck-fähig ist
Erfurt (hs): Ein Forscherteam der Universität Freiburg hat einen biologisch abbaubaren Kunststoff entwickelt, der auf Holz basiert und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten verspricht. So soll er 3D-Druck-fähig sein und somit auch für die additive Fertigung komplexer Strukturen dienen können. Er besteht aus den Holzbestandteilen Lignin und Zellulose. Das Besondere: Die Biopaste härtet aus und ist dann, je nach Kraftrichtung, steif oder flexibel. Darüber berichten die renommierten VDI Nachrichten, die Wochenzeitung des Vereins Deutscher Ingenieure, in ihrer letzten Septemberausgabe.
„Die schnellen Fortschritte in der Biomaterialforschung zeigen, welch umfassendes Rohstoffpotenzial in Holz steckt. Die forstliche Nutzung unserer heimischen Wälder wird folglich immer wichtiger, um die Decarbonisierung unserer Wirtschaft und damit den Klimaschutz voranzutreiben“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Lignin verstärkt in der Natur die Zellwände und bewirkt deren Stabilisierung durch Verholzung, etwa in einem Baum. Lignin fällt bei der Papierherstellung in großen Mengen an und wurde bisher weitgehend energetisch genutzt. Ein kristalliner Bestandteil aus der Zellulose sorgt für die Fließfähigkeit der Biopaste. Der neue Bioplastik vereint so beide Eigenschaften in sich.